Palliation - Begriffsklärung
Was ist Palliativmedizin und Palliative Care?
Palliativmedizin (lateinisch pallium: Mantel, Hülle - als eine Art von Schutz zu verstehen) befasst sich mit der medizinischen Betreuung von Menschen, die aufgrund der Unheilbarkeit ihrer Erkrankung und deren Voranschreiten eine begrenzte Lebenserwartung haben. Als Mitbegründerin der modernen Hospizbewegung in den 1960er Jahren gilt die Engländerin Cicely Saunders.
Die Bezeichnung „Palliative Care“ umfasst nicht nur medizinische, sondern auch pflegerische, psychologische, soziokulturelle und spirituelle Bedürfnisse dieser Menschen. Palliative Care könnte mit „Palliativbetreuung“ übersetzt werden.
Hospizkultur und Palliative Care in Pflegeheimen
Hospizkultur und Palliative Care in Alten- und Pflegeheimen muss bei der Aufnahme von Bewohner*innen beginnen und umfasst den gesamten Zeitraum der besonderen Bedürftigkeit der älteren, oft an Demenz erkrankten und meist multimorbiden Menschen. Hospizkultur und Palliative Care beinhaltet alle pflegerischen und medizinischen Maßnahmen, die lindernd eingesetzt werden, nimmt ethisch schwierige Situationen auf, bezieht An- und Zugehörige von Beginn an ein und ist immer von interdisziplinärer Zusammenarbeit geprägt. Sterbebegleitung und Abschiedskultur ist (nur) ein Teilaspekt von Hospizkultur und Palliative Care.
(nach Dachverband Hospiz, 2013)
Geriatrie
Geriatrie ist die medizinische Spezialdisziplin, die sich mit den körperlichen, geistigen, funktionalen und sozialen Aspekten in der Versorgung von akuten und chronischen Krankheiten, der Rehabilitation und Prävention älterer Patient*innen sowie deren spezieller Situation am Lebensende befasst.
(European Geriatric Medicine Society, 2007)
Palliative Geriatrie
Anspruch auf Palliation älterer Menschen besteht aufgrund dauerhaft notwendiger Fürsorge in Krankheiten und Leid, der nicht selten eine Todesnähe innewohnt. Das Ziel der palliativen Geriatrie liegt in der Verbesserung des Befindens von hochbetagten oder demenzerkrankten Personen. Dabei wird versucht, belastende Symptome wie Schmerz, Übelkeit oder Angst zu lindern. Nicht jedes Leid ist jedoch körperlich bedingt, ebenso lassen sich Beschwerden nicht nur medikamentös behandeln. Oftmals bringen den Betroffenen schon Anwesenheit, Zuspruch oder Körperkontakt Erleichterung. Kein Ziel der palliativen Geriatrie ist die Verlängerung eines (absehbaren) Sterbeprozesses.
Geriatric Palliativ Medicine
"GPM is the medical care and management of older patients with health-related problems and progressive, advanced disease for which the prognosis is limited and the focus of care is quality of life."
(JAGS 58:790–809, 2010)