Medizinisches Angebot für Betroffene und Angehörige
- Beratung in palliativmedizinischen bzw. geriatrischen (Krisen-) Situationen
- Ärztliche Betreuung für einen vereinbarten Zeitraum
- Palliativmedizinische Behandlung (symptomatisch, z.B. Schmerztherapie) nach Möglichkeit
- Vorausschauende palliativgeriatrische Planung (Advance Care Planning)
- Hilfestellung bei medizin-ethischen Entscheidungen und deren Umsetzung (z.B. Sinnhaftigkeit zu PEG-Sonden)
- Polypharmazie - Beratung (Medikamentenreduktion bzw. -adaptierung)
- Umfangreiche Beratung und Aufklärung bei Erstellung einer Patientenverfügung
Themen der Geriatrie und Palliativmedizin:
Zustimmung und Vorsorge:
Jede medizinische Maßnahme fußt auf ihrer Sinnhaftigkeit einerseits und der Zustimmung der Betroffenen andererseits. Oftmals ist der Wille hochbetagter oder dementer Menschen zu pflegerischen oder medizinischen Maßnahmen nicht (mehr) erhebbar. Im Vorfeld könnten hier eine Patientenverfügung oder ein ausformulierter Wunsch für die letzte Lebenszeit etwas mehr Klarheit schaffen.
Essen und Trinken:
Ablehnung von Nahrung oder zunehmende Schluckstörung der Betreuten sind für Angehörige zumeist sehr beunruhigend. Hilfreich sind Gespräche mit allen Beteiligten, auch um zu klären, welche Möglichkeiten offen stehen und in welchen Situationen eine Sonden-Ernährung eine Unterstützung oder Belastung darstellen kann.
Ethische Besprechungen:
Nicht die Frage „Was ist medizinisch machbar?“, sondern „Was macht Sinn?“ steht im Zentrum von ethischen Besprechungen, zu denen Angehörige und Betreuende zusammenkommen, wenn medizinische Entscheidungen anstehen, zu denen sich Betroffene nicht mehr klar äußern können. Dabei gilt es, gemeinsam einen mutmaßlichen Willen (in Abwägung mit dem Wohl) zu ermitteln und diesem anschließend zu folgen.
Krankenhausaufenthalte:
Gesundheitliche Krisen hochbetagter oder an Demenz erkrankter Menschen führen häufig zu Krankenhausaufenthalten. Neben den dortigen medizinischen Möglichkeiten stellen jedoch die veränderte und fremde Umgebung, sowie das Fehlen der Bezugspersonen, oftmals große Belastungen dar. Ein vorausschauendes Gespräch mit einer Art Planung (Advance Care Planning) kann helfen, absehbare Notfälle vorab zu besprechen (manche davon sogar abzufangen), realistische Ziele für Krisen zu formulieren und nach Alternativen zur Hospitalisierung zu suchen.
Letzte Lebenszeit:
Ärzt*innen werden nicht selten zu Prognosen über die noch verbleibende Lebenszeit befragt. So unmöglich eine genaue Einschätzung auch ist, erscheint es bei fortschreitender Erkrankung oder sehr hohem Alter durchaus angebracht, Maßnahmen oder Therapien (z. B. Kontrolluntersuchungen, belastende Behandlungen, Wahl der Medikamente oder Sinn einer Wiederbelebung) gemeinsam zu hinterfragen.
Am Lebensende gilt es vor allem, Linderung für Sterbende zu gewährleisten: Schmerz, Atemnot, Übelkeit, Durst oder Unruhe sind (auch bei Schluckstörung) in den meisten Fällen behandelbar. Zuhause oder im Heim ist „Betreuung bis zuletzt“ am ehesten durch ein Miteinander möglich.